Auf zur Weser

Auf zur Weser

Bremen – 09.03.2024

Abwehrschlacht am Weserdeich

Die Auswärtsfahrt nach Bremen ist immer ein Höhepunkt der Saison. Die Anreise dauert nur 3,5 Stunden, das Weserstadion ist nett, die Leute in der Regel entspannt, der Stadionsprecher Kult und die Duelle mit Werder in den letzten Jahren eher von Erfolg gekrönt. Lediglich das Stadionbier ist ungenießbar. Haake Beck kannst Du wirklich nicht trinken…
Mittags gegen 12 Uhr setzte sich unser voll besetzter Bus in Bewegung. Die Busborussen melden die Bremen-Fahrt stets als gesetzte Saison-Fanclubtour an. Zur Verwunderung aller ließ der BVB uns wissen, dass es dieses Mal keine Tickets geben würde. Auch Nachfragen brachten nicht nur wenig Erhellendes, sondern verstärkten sogar noch die Verstörung. Fans sind eben keine Kunden. Da wechselt keiner aus Verärgerung das Produkt und fährt – zum Beispiel – nach 20 Jahren Passat plötzlich einen Opel. Fans sind treu. Das wissen auch die Vereine…
Dennoch gelang es, sich über andere Kanäle eine Reihe von Eintrittskarten zu sichern. So saß eine große Gruppe von uns im hinteren Teil unseres von George gelenkten weißen Doppelhinterachsers. Die Fahrtzeit nutzten alle mehr oder weniger sinnvoll. Das ein oder andere Bierchen wurde geköpft, Lakritzschnapsfläschchen geleert, die sportliche Lage diskutiert, Familiäres bequatscht oder Fragen geklärt. Zum Beispiel, warum Werder eigentlich Werder heißt und nicht 1.FC Bremen oder Lokomotive Weserwasser. Der Begriff Werder bezeichnet eine Flussinsel oder Land, das von einem Fluss angeschwemmt wurde. Auf dem sogenannten Stadtwerder ruhte das erste Trainings- und Spielgelände des 1899 gegründeten Vereins SV Werder Bremen; das spätere Weserstadion steht auf dem Peterswerder. Muss man nicht wissen. Schadet aber auch nicht.
So gebildet erreichte unser Bus pünktlich den Osterdeich. Nachdem im letzten Jahr die Auswärtsbusse noch in einem Industriegebiet gesammelt wurden und Fans einen Shuttle zum Stadion nutzen mussten, war in diesem Jahr wieder das direkte Ansteuern des Weserstadions möglich.

Im Block ging es nach einer für viele nervigen und für andere äußerst stressigen Einlasskontrolle mit einer gut eingestellten Borussia sowie einem lautstarken Support los. Die Schwarzgelben machten das Spiel, Bremen kam kaum zu Zug. Resultat der Überlegenheit: Kurz vor Ende der ersten Hälfte leuchtete nach tollen Toren von Malen und Sancho statt eines „Moin“ zu Beginn ein 2:0 für den BVB auf der Anzeigentafel auf. Der Sack schien zugeschnürt. Bis Marcel Sabitzer eine Minute vor dem Pausenpfiff völlig unnötig tief in der Bremer Hälfte von hinten und gestreckt Patrick Weisers Achillessehne malträtierte. Es gab Rot und im Block Diskussionen. Hätte in einem bis dahin äußerst fairen Duell nicht auch Gelb gereicht? Schiri Aytekin ist ja bekannt dafür, auswärts gerne einmal einem Borussen einen roten Karton vor die Nase zu halten. Doch ein Blick auf die ersten aufs Handy gespülten Videoschnipsel machte schnell deutlich: Kann man geben.
In Hälfte zwei wurde in Unterzahl der Betonmischer aufs Feld geschickt. Erst Hummels, dann später Özcan, Bensebaini, Nmecha und Adeyemi kamen und verdichteten mit den verbliebenen Spielern im Verbund geschickt und mit viel Einsatz die Zone vor dem 16er und die Zentrale. Werder gelang es nur einmal schnell die Pille laufen zu lassen. Prompt verkürzte unser alter Bekannte Justin Njinmah. Das war jedoch der einzige Stern am Himmel der Bremer Offensivherrlichkeit. Der Rest wurde abgeblockt, weggegrätscht, rausgeköpft und per Langholz Richtung Weserstrand gebolzt. Egal. Es reichte. Nach 5 Minuten Nachspielzeit waren die 3 Punkte im Sack und die Abwehrschlacht in Unterzahl geschlagen.
Mit einem Lächeln im Gesicht ging zum nur wenige Meter vom Stadion entfernt stehenden Busborussen-Bus. Das ein oder andere Fläschchen wurde entkronkorkt, das Spiel analysiert oder sich durch die wummernden Bässe aus den Bluetooth-Boxen in Partystimmung gebracht. Bremen hat einmal wieder gehalten, was es versprach. Werder ist und bleibt eine gern genommene Auswärtstour.

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