Bremen Liga

Bremen Liga

Und täglich grüßt das Murmeltier…so oder so ähnlich hat sich der Schreiber dieser Zeilen beim Verfassen dieses Berichts gefühlt. Und auch den meisten aktiven Borussen wird es so ergangen sein, als man sich am viel zu frühen Samstagmorgen auf den Weg Richtung Bremen machte, in die Stadt des hoffentlich bald feststehenden Absteigers, in der man keine zwei Wochen zuvor die Segel im DFB-Pokal streichen musste.

Zur hoffentlich erstmal letzten Reise an die Weser rottete sich dennoch eine zahlreiche Abordnung der BUS-BORUSSEN zusammen, natürlich begünstigt durch die traditionell angesetzte Fanclub-Fahrt in den hohen Norden. Der gecharterte Doppeldecker strotze somit vor kindlicher Vorfreude, welche aber weniger dem kommenden Gegner geschuldet war, als mehr dem Umstand, dass die einzelnen Mitglieder ein All-Inclusive-Wohlfühlpaket gebucht hatten, um sich Mut für die anstehenden 90 Minuten anzutrinken.

Die knappen vier Stunden Fahrzeit wurden daher ungewohnt zeitig angegangen, plante man doch die ein oder andere Pause extra ein, um das Verhältnis Input zu Output in einem erträglichen Maß zu halten. Nach somit feuchtfröhlicher Anreise, in der die untere Etage des Busses kurzerhand zur kleinsten Großraumdisko auf europäischem Festland umfunktioniert wurde, erreichte man die Hauptstadt des schlechten Wetters mit einem beruhigen Zeitpuffer. Es ist schon erstaunlich, dass sich Bremen jedes Jahr aufs Neue in verschiedensten Wetterextremen präsentiert, hat man hier doch schon Hagel, Schnee, Sturm und Starkregen getrotzt. Auch erneut ein Grund, dass dieser Club es seinem Nachbarn aus Hamburg gleichtut und endlich die Vorzüge von Heidenheim und Sandhausen kennenlernen darf.

Und auch diese Fahrt kam nicht ohne meteorologische Highlights aus, erlebte man doch eine astreine Sturmflut der Weser, welche so schnell über ihre Ufer trat und das Stadionumfeld überflutete, dass der ein oder andere während des kleinen Geschäfts nasse Füße bekam und für die Rückkehr auf festen Boden sein Seepferdchen nachweisen musste.

Im Stadion angekommen machte man es sich an selber Stelle wie kurz zuvor im Pokal gemütlich und startete gewohnt motiviert in die Partie. Besondere Erwähnung bedarf an dieser Stelle die Gedenkminute für die Opfer von Hanau, welche mit einem deutlichen Statement der Dortmunder Fanszene zur politischen Ausrichtung abgeschlossen wurde. Genau so zeigt man, dass unsere Heimat sich nicht durch Nazi-Kiez und NSU-Morde definieren lässt. Keinen Millimeter nach rechts, niemals nachlassen!

Auf dem Rasen hingegen präsentierte sich unsere Borussia im Gegensatz zur letzten Niederlage in Hälfte eins nur marginal verbessert, obwohl der Schweizer an der Seitenlinie diesmal sowohl den etablierten und eingespielten Torwart zwischen den Pfosten lies und auch den Heiland vollkommen zurecht von Beginn an aufs Feld schickte. Glücklicher Weise zeigte Bremen diesmal, warum sie zurecht tief unten in der Tabelle stehen und spielte voll auf Abstieg.

So konnte man nach ereignisarmer erster Halbzeit hoffentlich das letzte enttäuschende Haake Beck zu sich nehmen und mit abgeputztem Mund die nächsten 45 Minuten angehen. Und auch die Mannen auf dem grünen Rasen schienen am Motivations-Nektar genascht zu haben, stellten sie doch schnell auf eine beruhigende Zwei-Tore-Führung, wobei sich Zagadou nicht nur langsam zum Abwehrchef mauserte, sondern auch vor der Kiste zeigte, dass er in jungen Jahren schon eiskalt zuschlagen kann. Das zweite Tor steuerte dann standesgemäß der Heiland bei, der beständiger liefert als jeder DHL-Fahrer.

Auf den Rängen entwickelte sich nun die Art von Spiel, für die man Woche für Woche durch Deutschland und Europa fährt und an die man noch nach Wochen und Monaten mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurückdenkt. Momente mit brachialer Lautstärke und geeinter Durchschlagskraft wechselten sich mit komplettem Freidrehen und dem einen oder anderen Block-Pogo ab. Und so wäre es nur folgerichtig, wenn die beste Kicker-Note dieses Spieltags niemanden auf dem Grün weit unten bescheinigt werden würden, sondern den Männern und Frauen oben im Block unterm Dach. Noch weit nach Abpfiff schallten die Gesänge durch das sich leerende Rund des Stadions und leuchteten unsere Farben im fremden Stadion.

Zurück im Bus trocknete der ein oder andere seine nassen Schuhe und Socken, während die meisten schon mit der Befeuchtung der trockenen Kehlen beschäftigt waren. Die Rückfahrt war dann ein eine einzige Mischung aus Bier, Musik und ganz viel Liebe.

Zum Schluss noch ein dickes Kompliment an die Schöpfer der folgenden Zeilen. Starkes Brett!
All die Großen ham wir endlich gesehn,
den ganzen Kontinent für dich überquert,
und jedes Mal war es wert, an deiner Seite zu stehen,
die Reise wird für immer weiter gehen!

Ausblick

Jedem, der schon einmal die Anreise über den Bahnhof Rheydt und die Gladbacher Dörfer hinter sich gebracht hat, sei unser BUS-BORUSSEN-Bus am 07.03.2020 zum Spiel bei der falschen Borussia ans Herz gelegt. Die Abfahrt ist um 14:30 Uhr vom Dortmunder ZOB und der Spaß kostet 15 Euro.

Andernfalls sehen wir uns am 11.03.2020 zu unserer Tour nach Paris. Die Abfahrt hier ist um 06:00 Uhr, ebenfalls wie immer vom ZOB. Für 50 Euro seid ihr mit an Bord.

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